ÜBER MARIE

 

Wie ihr wahrscheinlich eh schon erraten habt, bin ich die Marie. Im Moment des Schreibens dieses Blogposts bin ich 23 Jahre jung und lebe mit meinem Mr. Pöörfect, Michael in Wien. Aber damit ihr mich besser kennenlernen könnt, fangen wir jetzt lieber mal ganz von vorne an.

Alsooo: Von klein auf schon liebe ich es zu Essen und neue Lebensmittel und Gerichte zu probieren. Auch für verrückte Kombinationen war ich immer zu haben, als Kleinkind habe ich mein Streichwurstbrot mit Genuss in meine Schokomilch und meine Pizza in Limonade getunkt. Ein wahrer Gourmet.

Marie Baby

Ich war auch nie wirklich Fan davon, das Essen zu essen, das für Kinder gedacht war, im Restaurant wollte ich beispielsweise immer von der großen Speisekarte bestellen und nicht von der Kinderkarte, das Essen ‚für Erwachsene‘ hat sich für mich einfach viel besser und aufregender angehört als die Nudeln mit Tomatensauce und Pommes für Kinder.

Beim Schulausflug hatte jedes andere Kind ein belegtes Brot dabei. Ich hatte alle Zutaten für einen Salat mit Hühnchenstreifen dabei: Salat, Dressing, gebratenes Hähnchen und eine Gabel. Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen: eine Gabel. Ich habe eine GABEL zu einem Schulausflug in den Wald mitgenommen.

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Zugegebenermaßen habe ich als Kind ziemlich viel Fleisch gegessen, und mochte es auch sehr gerne. Meine absoluten Lieblinge waren (auch wieder sehr untypisch für ein Kind): Lammkoteletts, Hirschbraten und Ente.

Etwa im Alter von 13-14 Jahren beschloss ich, kein Fleisch mehr zu essen. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, warum ich Vegetarierin geworden bin, aber ich weiß noch, dass ich den Geschmack von Fleisch irgendwie nicht mehr mochte, mir lagen allgemein Tiere sehr am Herzen und ich vermute auch, dass ein kleines bisschen Teenager-Rebellion dahinter steckte.

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Jedenfalls lebte ich während der Oberschule in einem Internat, da mein Dorf viel zu weit entfernt war, um jeden Tag zur Schule zu fahren. Das Konzept des Vegetarismus war denen im Internat jedoch noch ziemlich fremd, und so bestanden meine Mahlzeiten meistens aus Beilagen (Reis, Kartoffeln, Pommes frites und Brot), labberigem Salat, Mozzarella oder irgendeinem anderen Käse. Essenstechnisch sah es also nicht wirklich sehr rosig aus, und ich habe immer versucht, das Beste daraus zu machen, wenn ich an den Wochenenden zu Hause war. Da habe ich viel gekocht, gegessen und alle Arten von Kuchen, Keksen und Muffins gebacken.

Ich erinnere mich an das erste Mal, als meine Mama, die seit ich denken kann Vegetarierin ist, ihre vegane Phase hatte (das war, als ich etwa 14-15 Jahre alt war... ein schwieriges Alter). Ich weiß noch, dass sie eines der ersten veganen Käseersatzprodukte mit nach Hause brachte, und ich erinnere mich auch daran, dass ich den Käse probiert habe und mir nur so dachte, meine Mama muss komplett den Verstand verloren haben, weil dieser sogenannte "Käse" absolut scheußlich schmeckte, und dass ich niemals so verrückt sein würde vegan zu leben. Ich hatte ja keine Ahnung.

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Während meinem Auslandsjahr in England hatte ich die Gelegenheit, ganz neue Landesküchen und Gerichte auszuprobieren, zum Beispiel aus der indischen oder der karibischen Küche. Das hat echt etwas in mir erweckt. Ich brannte nur so darauf all diese Köstlichkeiten selber nachzukochen und neue Rezepte und noch mehr neue Küchen kennenzulernen. Ich werde euch jetzt aber nicht anlügen und sagen ich habe nur meinen kulinarischen Hintergrund erweitert und war ganz kultiviert unterwegs. Nein, ich habe natürlich auch eine Menge Müll gegessen: McDonalds, PizzaHut, PizzaExpress, und so weiter. Aber auch in England hat sich mein Verhaltensmuster fortgesetzt: wenn dann habe ich mein Geld für Essen ausgeben. Eine weitere Sache, die während meines Auslandsjahres passiert ist: Ich habe meine Liebe zur Fotografie entdeckt. Seitdem habe ich meine Kamera immer dabei, wohin ich auch gehe.

In meinem letzten Schuljahr lernte ich Michael kennen, und wir verliebten uns unsterblich ineinander (kitschig, I KNOW).

2 Jahre später zogen wir gemeinsam nach Wien, um dort zu leben und zu studieren. Ich war es vom Internat gewohnt nicht zu Hause zu wohnen, für Michael war es das erste Mal weg von zu Hause. Aber auch für mich war es was ganz neues einen eigenen Haushalt zu führen, und sich um alles selber zu kümmern. Wir brauchten einige Wochen, um uns einzuleben und auch, um mit dem Essen und dem Kochen zurechtzukommen. Trotzdem gab es zu diesem Zeitpunkt bei uns fast jeden Tag Fleisch und tierische Produkte auf dem Tisch.

Der entscheidende Wendepunkt für uns, so klischeehaft das auch klingen mag, war ein Dokumentarfilm. Ich weiß leider nicht mehr, welches die erste Doku war, die den Stein ins Rollen brachte, aber es könnte "Fork over Knives" oder "Cowspiracy" gewesen sein. Mir wurde klar, wie schlecht Tiere behandelt werden, nicht nur die, die für ihr Fleisch geschlachtet werden, sondern auch die, die für ihre Milch und Eier gehalten werden. Michael hat sich erst geweigert mitzuschauen, war aber am Ende genauso schockiert wie ich und bereit alles zu ändern.

In dem Moment haben wir beschlossen: kein Fleisch und keine tierischen Produkte mehr! Die Umstellung geschah aber natürlich nicht von heute auf morgen, sondern schrittweise. Wir haben uns über pflanzliche Vollwertkost informiert, lasen viele Bücher, Artikel und Ratgeber und lernten worauf man alles achten muss. Am Anfang war es ziemlich überwältigend, aber mit der Zeit wurde es einfacher. Wir haben unglaublich viel Neues dazu gelernt und lernen eigentlich immer noch jeden Tag dazu. Ich erinnere mich, dass meine Mama sehr verständnisvoll und unterstützend war. Aber alles in allem hat meine ganze Familie nie eine große Sache daraus gemacht, dass wir vegan geworden sind, was großartig war, weil es schon genug Leute gab, die es einem nicht so leicht gemacht haben (ich denke, jeder, der vegan lebt, weiß, was ich meine, all die Kommentare usw. können ziemlich nervig sein).

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Auf jeden Fall habe ich schon immer gern gekocht, dank meines Dada’s, der selber Koch ist und mir das meiste beigebracht hat, was ich über das Kochen weiß. Und seit wir vegan leben habe ich einfach so viele Zutaten und Gewürze kennengelernt, die das Kochen nochmal spannender machen. Wir experimentierten viel und wurden immer abenteuerlustiger bei unseren Essenskreationen.

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Irgendwann hab ich angefangen Fotos von unserem Essen zu machen und Michael hat vorgeschlagen wir sollten die Bilder doch nutzen, indem wir einen IG-Account erstellen und unsere vegane-Reise mit der Welt teilen. Zuerst habe ich gezögert, aber dann dachte ich, warum nicht. Und hier sind wir nun, fast 2,5 Jahre später, mit einer beachtlichen Anzahl an Followern und unserem eigenen Blog. Wir sind überglücklich und sehr dankbar für jeden Einzelnen von euch, der unseren Weg mitverfolgt und uns unterstützt, es bedeutet uns unglaublich viel und um ehrlich zu sein, fühlt es sich immer noch sehr surreal für uns an.

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Was sind deine Ziele und Träume für die Zukunft?

Ich hoffe, dass wir irgendwann in der Lage sein werden, von unserem Blog und IG zu leben, dass wir die Freiheit haben, die Welt zu bereisen und zu leben, wo immer wir wollen. Ich würde es ehrlich gesagt hassen, irgendwo gebunden zu sein und für immer und ewig die gleichen Dinge zu sehen und zu tun... Ich glaube, jeder sollte seine Träume und Leidenschaften ausleben und keine Angst davor haben, das zu tun was einen wirklich erfüllt. Ich möchte reisen, in verschiedenen Ländern leben, neue Leute treffen und einfach glücklich sein.

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Was ist dein Lieblingsgericht?

Das ist eine echt schwierige Frage. Ich schätze, es kommt wirklich darauf an... Manchmal würde ich sagen, Kartoffelsalat, Spätzle und Soße von meiner Oma, an einem anderen Tag würde ich wahrscheinlich sagen, so etwas wie gebratene Nudeln mit Tofu. Oder Sushi, Sushi ist auch klasse. Oh, oder Pizza. Dann gibt’s auch noch Curry mit Naan, soooo gut. Oder Tacos uhhhh die sind auch so lecker. Und Tteok bokki natürlich, wie konnte ich eines der besten Gerichte vergessen, die es überhaupt gibt... aber auch Brot, Sandwiches, Burger, Döner...Nein, da kann ich mich beim besten Willen nicht für ein Gericht entscheiden.

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Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus?

Aufwachen, schönes Wetter, spazieren gehen, eine riesige Schüssel Porridge frühstücken und gute Musik oder einen Podcast hören. Ich liebe es, für Freunde und Familie zu kochen, also steht das definitiv auch auf der Liste des perfekten Tages. Ich denke, dass mich das Kochen im Allgemeinen sehr glücklich macht, und solange ich das tun kann, ist eigentlich jeder Tag ein guter Tag für mich.

 

Hallo, wir sind die Marie und der Michael, zwei Foodies, die in Wien leben und studieren!

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